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Slowly Story  
Alicia
Alicia | 🇸🇬 Singapur
Editor's Pick

Originally written in English. Translated by justanormalredhead.

Die Blüte der Digitalisierung und der modernen Technologie hat unzählige Bequemlichkeiten in das menschliche Leben gebracht, Annäherungen an die Entfernung von tausend Meilen und einen Schritt näher zum Smarten Leben. So wiedersprüchlich es vielleicht klingen mag, sie hat auch eine unsichtbare Lücke zwischen den Menschen erschaffen. Wie oft findest du neue Freunde in deinem Alltag? Hast du jemals versucht mit dem völlig Fremden, den du beim pendeln getroffen hast, zu reden? Mit dem jungen Mann der neben dir im Zug saß? Mit der Barista, die dich jeden Morgen bedient hat oder vielleicht mit dem Nachbar deines Grundstücks? Menschen kleben an ihren elektronischen Apparaten und so viele Male beeinträchtigen die kleinen menschlichen Interaktionen, die sie täglich erleben, die Gelegenheit, neue Freunde und neue Leute kennenzulernen.

Slowly war eine großartige Plattform für mich. Eine alltägliche, langweilige Introvertierte, die ein bisschen zu schüchtern ist um sich zu öffnen und mit anderen im realen Leben zu sprechen, aber tief im Inneren gerne neue Freunde finden und ihre Interessen und die kleinen Dinge im Leben teilen würde.

Es begann alles Ende November letztes Jahr. Ich war gerade dabei ziellos durch meinen PlayStore zu scrollen, als ich auf das hier gestoßen bin – Slowly: Verbinde dich mit der Welt! Neugierde hat mich dazu geleitet den „Installieren“-Knopf zu drücken und alles was ich sagen kann ist, dass es die beste Entscheidung war, die ich je gemacht habe.

Das gesamte App Design ist mehr als nur bezaubernd. Der Avatar, das minimalistisch inspirierte Portal und die Briefmarkensammlung! Nach dem Ausfüllen meiner „Über Mich“-Selbstvorstellung habe ich mein Handy ohne große Erwartung zur Seite gelegt. Und stellt euch vor, innerhalb von Stunden habe ich eine handvoll Brieffreundschafts-Einladungen erhalten und ein paar Briefe waren bereits zu mir unterwegs!

Das Warten nervt. Es stört mich wirklich sehr während ich auf meine Briefe von meinen Freunden warte. Es ist von Ort zu Ort unterschiedlich, manche Briefe erreichen mich innerhalb 30 Minuten, manche brauchen ungefähr 3 Tage. Das Warten schmerzt aber es ist gleichzeitig auch ein Grund zur Freude, die man niemals mit sofort Antworten erfahren wird. Das Schreiben der Briefe bringt eine gewisse „Formalität“ hervor und um jede Minute des Wartens lohnenswert zu machen, neigt man dazu, so viel wie möglich in den Brief zu quetschen, damit der Empfänger deine Aufrichtigkeit und deine Freude, die du mit ihm teilen willst, spüren kann.

Etwas wirklich cooles über Slowly ist, dass es wirklich sicher für seine User ist. Nicht nur die Absicherung durch die beidseitige Zustimmung für Fotos, sondern auch das Limit für Fotos für alle 12 Stunden, so dass das ganze Ziel des nostalgischen Schreibens erhalten bleibt! Da es keine Profil-Fotos gibt, fördert es eine Freundschaft, die sich auschließlich auf Interesse und gemeinsame Themen konzentriert ohne vom Erscheinungsfaktor beeinflusst zu werden, womit einige von uns für schuldig befunden werden könnten!

Ich bin nun seit 6 Monaten auf Slowly und habe viele Brieffreunde rund um den gesamten Globus kennengelernt. Dabei bin ich bereits auf lesen stehen gelassen worden (Brief wurde gelesen und ignoriert), Brieffreunde haben ihren Account plötzlich gelöscht und ich habe auch schon den ein oder anderen Verrückten getroffen. Beseits all dem habe ich aber auch einen meiner besten Freunde im Leben hier auf Slowly gefunden!

Er hat mir damals, am 6. Dezember 2018, einen Brief geschrieben. Es war offensichtlicherweise ein Auto-Match-Brief. (Wobei ich Slowly aber gar nicht genug für dieses Arrangement danken kann!) Zuerst war mein Eindruck von ihm kein guter, da er in einer sehr öden und zurückhaltenden Art schrieb. Man konnte nicht wirklich viele seiner Emotionen in und aus seinen Briefen spüren. Normalerweise brauchten wir 2 oder 3 Tage zum Beantworten des jeweiligen Briefs, bis wir eines Tages herausfanden, dass wir beide den selben Musikgeschmack teilten. Und seit dem haben wir mehr und mehr Gemeinsamkeiten entdeckt: die gleichen Film Präferenzen, die selben Ziele im Leben, die gleichen Werte im Leben, … Ich könnte die Liste noch bis morgen weiterführen! Wir fingen an uns jeden Tag zu schreiben und heute haben wir die 125 Briefe-Grenze überschritten! Und es werden noch viele Briefe folgen.

Oh, habe ich erwähnt, dass wir tatsächlich um die 2600 km entfernt von einander leben? Es dauert 8 Stunden für einen Brief um anzukommen, ich muss mindestens 16 Stunden warten bis sein Brief bei mir und meine Antwort bei ihm angekommen ist. An manchen Tagen bin ich sogar morgens um 5 Uhr aufgewacht, nur um seinen Brief zu beantworten, damit wir jede Stunde des Tages nutzen konnten und so 2 Zyklen innerhalb 24 Stunden erreichen konnten! Es ist schon etwas verrückt, Ich weiß, aber das sind die kleinen, dummen Momenten, die unser Alltagsleben besonders machen!

Natürlich hätten wir auch den einfacheren Weg gehen können, unsere Kontaktdaten austauschen und so via Sofort-Nachrichten in Verbindung bleiben können. Aber wir haben uns dagegen entschieden und bleiben so auf dem neuesten Stand bis zu dem Tag, an dem wir uns treffen! Keine Zweifel, wir haben keine Pläne uns bald zu treffen, aber ich bin mir sicher, wenn wir es tun, werden wir uns sofort verstehen und auch weiterhin eine Stütze für das Leben des jeweiligen Anderen sein!

Manchmal kommen Freundschaften auf den am wenigsten erwarteten Wegen zu uns, wenn wir nur offen dafür sind, ihnen eine Chance zu geben!

Dankeschön, Slowly!

A.


P.S. Note:
Als diese Story veröffentlicht wurde haben wir tatsächlich die 500-Briefe-Grenze überschritten!
Ein ganz besonderes Shoutout an meinen besten Brieffreund, S.

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